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Miu
TAG H Ex
25. Juni 2019 um 20:00 - 21:00
Zeichnung:Takaya Kobayashi
Der japanische Künstler miu lebt seit 1998 in Europa. Seine Arbeiten sind geprägt durch verschiedene interkulturelle Erfahrungen. Die Vorstellung von Japan als seine Heimat ist ihm mit der Zeit zwischen den Fingern zerronnen und sein Herkunftsland ist zu einem fiktiven und imaginären Gebiet geworden, nicht fremd und doch kein Zuhause. Vor diesem Hintergrund interessiert ihn die Entwicklung einer Performance, die sich zwischen Realität, Fiktion und Erscheinung bewegt. Seine Projektreihe „Ex“ ist ein Plattform, die darauf zielt, die Theaterbühne zum experimentellen Environment zwischen Soundinstallation und Sprachperformance zu konvertieren.
„TAG H Ex“ ist die dritte Arbeit nach „Wettermaschine Ex“ (2016) und „Empty Balloons Society Ex“ (2018). Kompositorischer Ausgangspunkt der „Ex“ Projekte ist die Ära des „Sampling/Remixing“ in der Popmusikkultur der 1990er Jahre, die mius Jugendzeit sehr geprägt hat. Besonders der Trend in der Clubmusik, nie nur das „Original“, sondern immer auch gleich verschiedene Remix-Versionen zu veröffentlichen, inspiriert ihn und hat ihn dazu gebracht, diese Methode in seiner Arbeit ähnlich zu nutzen: Er wendet auf eine Quelle verschiedene Formen oder Grammatiken an, um ein Motiv aus anderer Perspektive zu beleuchten. In dieser Weise funktioniert seine zweisprachige Multimedia-Live-Hörspiel-Performance, bei der er die eigene Bühnenarbeit selbst abbaut und anschließend re-konstruiert. Mit seinem Hintergrund als zeitgenössischer Komponist verfasste er eine Remix Version seines Theaterstücks „TAG H“ (Premiere am 10.10.2018 im Kunst im Hafen), eine Exkursion in eine surreale Körperlandschaft, und reflektiert dabei im Besonderen die Begriffe „links und rechts“. Der Körper wird zum Schauplatz doppeldeutiger Wahrnehmungsprozesse. Physische Aktivitäten treffen auf Ereignisse aus der Welt der Politik, der Architektur und Ergonomie. Gemeinsam mit den Figuren aus „TAG H“, die alle einen interkulturellen Hintergrund zwischen Japan und Deutschland haben, untersucht miu die Wahrnehmungsweisen interkultureller Erfahrungen sowie Codes und Verhaltensmerkmale, die aus der Gleichzeitigkeit von Fremdheit und Zugehörigkeit entstehen.
Konzept, Text, System-Komposition: miu
Performer: Soya Arakawa, Daniel Werner
Ton: Detlef Funder (a.k.a. Konrad Kraft), miu
Künstlerische Mitarbeit: Takaya Kobayashi
Gefördert durch:
NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V., Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW
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